Notiert: «Alles, was Du nicht essen kannst» im Textilmuseum

by Kristin Schmidt

St.Gallen — Das Textilmuseum St.Gallen widmet sich aktuell dem Essen. ‹All You CanNOT Eat› ist jedoch keine klassische Präsentation von Tischwäsche im Wandel der Zeiten, von Küchentüchern, Schürzen oder Kochmützen. Das Museum geht einen neuen Weg: Im Ausstellungssaal sind dreizehn Tische gedeckt. Jeder wurde von unterschiedlichen Kollektiven und Profis aus den Bereichen Mode, Textil, Grafik, Keramik oder Kunst gestaltet; auch Studierende der Hochschule für Design, Film und Kunst in Luzern aus den Studiengängen Objekt- und Textildesign sind dabei. Ein Tisch biegt sich unter der Last von Alltagskitsch in Form von Fake-Food. Auf einem anderen türmen sich gestrickte Fantasiefrüchte. Bei einem dritten hängen die Objekte der Essbegierde in der Luft, während die Tischplatte bedrohlich in Schieflage geraten ist. Beni Bischofs Installation ‹It’s Finger Lickin’ Good› (2024) ist unter dem Tisch platziert und führt in lustvoll-gruselige Fastfoodwelten. Von eklig bis gediegen, von spartanisch bis sinnlich – die Ausstellung spielt mit den Codes und Traditionen der Tischkultur. Von der Tapete bis zum Saalheft in Form einer Menükarte ist alles durchgestaltet und liefert Denkanstösse zur Nahrungsaufnahme unter soziologischen und kulturellen Aspekten. Die Ausstellung ist Teil von ‹Esswelten›, einem Gemeinschaftsprojekt der Stiftsbibliothek St.Gallen, des Kulturmuseum St.Gallen und des Textilmuseum St.Gallen.
 
‹All You CanNOT Eat›, Textilmuseum St.Gallen, bis 13.10.
textilmuseum.ch