Sophie Täuber Arp
by Kristin Schmidt
Trogen — Von der Textilwelt der Ostschweiz in die Kunstwelt Europas: Sophie Taeuber-Arp (1889–1943) war in mehrfacher Hinsicht eine Pionierin. Sie begann als Textilentwerferin in St.Gallen, unterrichtete nach Stationen in München und Hamburg an der an der Zürcher Kunstgewerbeschule und sorgte für ihren und Hans Arps Lebensunterhalt, bevor sie weiterzog nach Strassburg und Paris. Mühelos verband sie Kunst und Kunsthandwerk, trat als Ausdruckstänzerin auf und erhielt den Auftrag das Unterhaltungslokal Aubette zu gestalten. Sie war Herausgeberin und Autorin und pflegte ein grosses künstlerisches Netzwerk.
Die aktuelle Kabinettausstellung im Festsaal der Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden, kuratiert von Medea Hoch und Gabriele Lutz, befasst sich mit Sophie Taeuber-Arps frühem textilem Schaffen. Sie präsentiert neu entdeckte Entwürfe für die Klöppelheimarbeit im Berner Oberland und die Ostschweizer Textilindustrie. Zudem gibt sie Einblicke in das avantgardistische Entwurfsverfahren der Künstlerin. Inspiriert von historischen Textilien aus der Sammlung des damaligen Industrie- und Gewerbemuseums St. Gallen fand Tauber-Arp zu abstrahierten, vertikal-horizontalen Kompositionen, die oft radikaler waren als jene ihrer Künstlerkollegen. Zur Ausstellung erscheint im Verlag Scheidegger & Spiess die Publikation ‹Sophie Taeuber. Textilreformerin›.
‹Sophie Taeuber – Textilreformerin›, Festsaal der Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden, bis 28.7.
sophie-taeuber-arp.ch