Klang Moor Schopfe

by Kristin Schmidt

Gais — Dreimal hat das Festival bereits stattgefunden. Dreimal hat sich das Hochmoor Gais für jeweils zehn Tage in ein Labor für soundkünstlerische Erkundungen verwandelt. Nun gibt es die vierte Ausgabe – das Festival kann als etabliert gelten. Sein Erfolgsrezept ist nicht zuletzt die einzigartige Kombination: Die Holzscheunen, die Ausserrhodische Moorlandschaft, das Schützenhaus an der Schiessanlage treffen auf internationale Soundexperimente. Oft entstehen diese vor Ort. So hat in diesem Jahr das Schweizer Kollektiv Zaira Oram eine Carte Blanche erhalten und erweitert sein interdisziplinäres ‹Oto Sound Museum› um eine Künstlerresidenz in Gais. Der Spanier Juan José López und der Schweizer Ludwig Berger eröffnen mit ihrer Installation ‹Insect Rhythmic Union› einen Zugang zu den im Moor lebenden Insekten. Das US-amerikanische Kollektiv MSHR entwickelt eine ortsspezifische Installation auf der Basis digitaler Räume, analoger Hardware und Performances. In der Arbeit dieses Duos spielt wie bei vielen der zwei Dutzend Teilnehmenden hochspezialisierte Technik eine wichtige Rolle in der Klangforschung; geerdet wird sie in den Klang Moor Schopfen durch die Natur, das genaue Hinhören auf die Töne vor Ort und durch den Einbezug vorhandener Materialien – auch die Bretterwände eines Schopfes können zum Klingen gebracht werden.

→ Klang Moor Schopfe, bis 10.9.
↗ klangmoorschopfe.ch