Ulrike Kristin Schmidt

Gesammelte Texte

Month: September, 2016

Von der Linie zum Salat

Der Kunstraum Kreuzlingen zeigt in einer Doppelausstellung Julia Bodamer und Aurelio Kopainig. Der in Berlin lebende Künstler bewegt sich souverän im Feld zwischen Wissenschaft und Kunst, Recherche und Zeichnung. Alles im grünen Bereich? Grün ist Bio? Biologisch, biotechnisch, biotechnologisch? Alles ist möglich, die Wüste grünt und Bio ist nicht immer Bio. Der Wind unterscheidet nicht […]

Bertrand Lavier

Wie ist unser Lebensraum gestaltet? Wann nehmen wir diese Gestaltung bewusst wahr? Wo sind die Grenzen zwischen Kunst und Design? Was ist ein Original? Wodurch wird es zum Original? Welche Rolle spielen die Präsentationsformen? Lassen sich diese Fragen auf elegante, spielerische Art klären? Bertrand Laviers Werke finden die Antworten. Der französische Künstler untersucht seit mehr […]

Gilgi Guggenheim – Das Museum der Leere

Einführung Documenta 13, 2012 in Kassel: Im Erdgeschoss des Fridericianums waren keine Bilder, Performances,  Objekte zu sehen. War es also leer? Der britische Künstler Ryan Gander hatte ausserhalb des Gebäudes ein Gebläse installiert, das einen kräftigen Wind durch  das traditionsreiche Ausstellungshaus wehen liess. Die Medien stürzten sich in ihrer Berichterstattung auf die vermeintliche Leere, übersahen […]

Teresa Peverelli – Plankton

Kunststoffbahnen hängen von der Decke, kleine Gebilde aus Leim, Papier und Schwämmen versammeln sich in Kolonien. Glasperlen funkeln, Kastanien schweben an Fäden in der Luft. Es wächst und wuchert. Leicht und transparent, dicht und verschlungen präsentiert sich „Plankton“ von Teresa Peverelli. Die Künstlerin bespielt einen Erdgeschossraum an der Zürcherstrasse 45 für zweieinhalb Monate mit einer […]

Was wäre, wenn?

Welchem Gerücht haben Sie geglaubt? Mit welchen Folgen? Was glauben Sie eher: Geschriebenes oder Gedrucktes? Haben Sie schon einmal bewusst ein Gerücht gestreut? Was hatte das für Folgen? – Gespräche über Gerüchte Hans-Konrad Bruderer: Pfarrer, Heiden/AR – „Selbstverständlich, ein grosser Teil meines Lebes basiert auf einem Gerücht. Ich lebe davon, dass da ein Gott sei […]

Das Bloch auf Reisen

Einmal im Leben ein Bloch ersteigern – so gehört es sich für einen Urnäscher. Ueli Alder hat keinen Stamm ersteigert, zum «swiss guy with the tree» wurde er trotzdem. Die Geschichte beginnt 2011 in Urnäsch. Oder bereits viel früher? Seit 200 Jahren ist es Brauch, den letzten Fichtenstamm des Winters in einer Prozession von Urnäsch […]

Wanderer in der Stadt

Pascal Häusermann Ascending and Descending in São Paulo, 2015, Acht Stills aus dem gleichnamigen Film Ein Mann geht. Schwarz gekleidet, unauffällig inmitten anderer Menschen. Er quert einen Platz. Passantinnen sprechen miteinander, Passanten telefonieren. Niemand nimmt Notiz von dem Mann, alle sind auf ihrem eignen Weg durch die Stadt. Der Mann wartet auf die Metro. Er […]

Wahrheit und Zweifel

Miriam Sturzenegger „Woran sich halten?“, 2016, Fotografie Ein Gipfel, ein Wipfel, ein Tal, ein Zwischenraum – der suchende Blick entdeckt Verwandtschaften. Dichte Verästelungen und expressive Felsformationen, Bäume gross wie Gebirge und winzige Tannenwäldchen – Grössenunterschiede spielen keine Rolle mehr, die Binnenstrukturen gleichen einander. Miriam Sturzenegger hat für die Kulturlandsgemeinde ein Künstlerbuch publiziert und diesem den […]

Steine – Schnitt – Bild

Katalin Deér „Stein, Schnitt“, 2016, zwei Fotografien Ein Stein ist ein Körper im Raum. Eine Fotografie ist ein Schnitt durch die Zeit und durch den Raum. So wird ein fotografierter Stein im Moment der Aufnahme auf zwei Dimensionen reduziert. Tischbeine oder Transportgurt sind der Bruch im Sujet. Sie verweisen auf den Raum ausserhalb des Körpers […]

Alles in Bewegung: Charlotte Moth in Vaduz

Die in Paris lebende Engländerin Charlotte Moth ist derzeit in einer grossen Einzelausstellung im Kunstmuseum Liechtenstein zu sehen. Sie löst die Grenzen zwischen Materialität und Immaterialität auf. Im Zentrum steht der beständig wachsende Bilderspeicher ihres Travelogues. Ein Vorhang verbirgt und verheisst. Er lässt sich öffnen oder soll dauerhaft abschirmen – er ist Mittel zum Zweck. […]