Bregenz: Rachel Rose

by Kristin Schmidt

Wie fühlt sich ein Weltraumspaziergang an? Schwerelos im All, im grossen weiten Nichts – Rachel Rose (*1986) hat sich diese Erfahrung schildern lassen und versucht sie in der Erdanziehungskraft in einen gültigen Ausdruck zu übersetzen. Auch das Erlebnis durchlässiger Architektur, der aufgehobenen Grenzen zwischen innen und aussen interessiert die US-amerikanische Künstlerin. Sie arbeitet mit Videocollagen, sie verwebt gefundene und eigens gefilmte Videos, Aufnahmen von Altmeistergemälden und Tonspuren. Im Kunsthaus Bregenz werden drei ihrer aktuellen Arbeiten – je eine pro Obergeschoss – auf eigens gebaute, freistehende Wände projiziert. Aber reichen gekonnt komponierte Bilder, ein Teppich, Sound und ein starker architektonischer Rahmen, um die Erdanziehungskraft zu vergessen und gedanklich zu schweben oder um die radikale Transparenz von Philipp Johnsons glass house zu erleben? Allein die Perfektion der Inszenierung genügt nicht, um im Zumthor-Bau zu bestehen: Roses Arbeiten bleiben in den weiten Räumen isoliert, die Verbindung zur Architektur stellt sich ebensowenig ein wie die behauptete sensuelle Wirkung.

bis 17. April

www.kunsthaus-bregenz.at