Kunst auf Zeitungspapier
by Kristin Schmidt
Die Museen und Kunsthallen sind wieder offen. Die Lücke bleibt: Monatelang fielen Ausstellungen aus. Die fehlende Präsenz wird die Lebensläufe zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler noch länger prägen. Umso wichtiger ist es jetzt, Kunst wieder zeigen zu können; sie dort zu zeigen, wo viele sie sehen: Wer donnerstags in der Ostschweiz das Tagblatt zur Hand nimmt, stösst auf Kunst. Eine ganze Seite. Eigens entworfen für das Format, für das Zeitungspapier, für das Medium. Eingefädelt hat diese Zusammenarbeit Nadia Veronese vom Kunstverein St.Gallen: „Es ist wichtig, die Kunst endlich wieder zu präsentieren und am besten analog – des Digitalen ist man etwas überdrüssig. Zudem ist das Zeitungspapier ein schöner Träger.“ Acht Künstlerinnen und Künstler werden bis Ende April je eine Tagblattseite gestalten. Zum Schluss gibt es eine Sonderbeilage in der Gesamtauflage.
Bereits im Sommer bespielte Veronese leerstehende Schaufensterflächen in der St.Galler Innenstadt mit Kunst und brachte sie somit direkt zum Publikum. Diesmal sind es die Zeitungsleserinnen und -leser, die sich einer Zeichnung von Beni Bischof oder Marc Bauer, einer Textarbeit von Karinna K. Bühler oder einer Fotografie von Sebastian Stadler gegenübersehen – eine gute Sache für drei Seiten: auch für die gebeutelten Printmedien.