Ausgezeichnete Buchkunst
by Kristin Schmidt
Das TGG-Team erhält für die Gestaltung einer wissenschaftlichen Buchreihe die Auszeichnung «Schönste deutsche Bücher». Zudem ist eines der Typotron-Hefte für den Joseph Binder Award nominiert.
Zickzacklinien auf weissem Grund, farbiger Schnitt – das Wenige ist das Auffällige der NZZ Libro Paperbacks, gestaltet vom St.Galler Büro TGG Hafen Senn Stieger. Dass die Bücher angenehm in der Hand liegen und dem lesenden Auge gut tun, liegt vor allem an jenen leicht zu übersehenden Dingen, die dennoch wichtig sind: eine wohlgeordnete Typografie, sorgfältig ausgewähltes Papier, die durchdachte Gestaltung und Platzierung von Kästen und Diagrammen. In der Würdigung der Stiftung Buchkunst liest sich das so: «Die Sachbuchreihe der Neuen Zürcher Zeitung sieht auch sachlich aus. Sachlich, jedoch nicht langweilig oder öde oder bloss pflichtbewusst dahingedruckt.» Da ist die Rede von breiten Bundstegen, von undogmatisch gesetzten Seitenzahlen und Kolumnentiteln von Absatz- und Überschrifteneinzügen – von einer «eleganten Publikation» also, die zu den 25 schönsten Büchern des Jahres gekürt wurde. Zwei Expertenjurys wählten in einem aufwändigen Verfahren aus insgesamt 803 eingesandten Titeln jeweils fünf aus den Kategorien «Allgemeine Literatur», «Wissenschaftliche Bücher, Schulbücher, Lehrbücher», «Ratgeber, Sachbücher», «Kunstbücher, Fotobücher, Ausstellungskataloge» und «Kinderbücher, Jugendbücher».
Die Auszeichnung geht in zweifacher Hinsicht nach St.Gallen, denn TGG hat für die NZZ-Reihe eine neu entwickelte Schrift von Marc Weymann verwendet: Der in London lebende Schriftgestalter hat sein Diplom an der St.Galler Schule für Gestaltung erworben und ist inzwischen hier als Gastdozent tätig.
Zweifach ausgezeichnet ist aber auch TGG selbst, denn die St.Galler sind ausserdem für den in Österreich verliehenen Joseph Binder Award 2014 nominiert. Sie überzeugten die internationale Fachjury mit der Gestaltung des Typotronheftes «Gallus & Pretoria», das anlässlich des Gallusjubiläums herausgegeben wurde. Mit diesen Auszeichnungen wird die Gallusstadt einmal mehr zum Synonym für eine Buchstadt, und das weit über regionale Grenzen hinaus.