Ort ond Lüüt – Virtuelle und appenzellische Begegnungen

by Kristin Schmidt

H.R.Fricker will die Menschen zusammenbringen: Menschen aus den Gebieten der damaligen 12 Mitglieder der Eidgenossenschaft, nämlich Basel, Bern, Glarus, Freiburg, Luzern, Ob- und Nidwalden, Schaffhausen, Solothurn, Uri, Schwyz, Zug und Zürich mit Menschen aus Innerrhoden und Ausserrhoden. Austausch ist das Ziel, auch Freundschaften, zumindest aber Begegnungen.

Frickers für das Kantonejubiläum AR◦AI 500 entwickeltes Projekt „Ort ond Lüüt“ setzt auf heutige Vernetzung. Mittels Facebook sind Interessierte aus den alten Kantonen und aus den beiden Appenzell eingeladen, erste Kontakte zu knüpfen, weitere Aktivitäten zu planen und sich an einem Tisch zusammenzufinden.

Doch das Projekt hat durchaus seine Tücken. Eine davon ist die Unverbindlichkeit des virtuellen Netzwerkes. Ein anderes die Mobilität. Während früher die begrenzten Transportmittel den Austausch über grosse Distanzen stark einschränkten, so führen die Möglichkeiten heute dazu, dass eher nach Stockholm als nach Stans gereist wird, eher nach Hawaii als nach Herisau. Gerade besteht aber auch die Chance von „Ort ond Lüüt“. Denn die mitwirkenden Frauen und Männer aus den alten Orten werden zu Begegnungen mit je einer am Projekt beteiligten Appenzellerin oder einem Appenzeller an ein Mittagessen in Herisau oder Appenzell eingeladen. Sie werden sich bei der Ledi-Wanderbühne treffen und für so manchen wird es wohl die erste Reise hierher sein, aber sicherlich nicht die letzte. Umgekehrt darf dies freilich ebenso funktionieren: Vielleicht macht sich der eine oder die andere aus Appenzell erstmals auf den Weg nach Sarnen oder Sisikon und entdeckt ganz neue Seiten der alten Kantone.

Kunst ist Kommunikation. H.R.Fricker kommuniziert. Heute findet ein Grossteil der Vernetzung und somit auch der Kommunikation im Internet statt, auch für H.R. Fricker. Doch zuvor? Lange vor weltweiten digitalen Plattformen vernetzte sich der Trogener mit Künstlern aus aller Welt. Eigens gestaltete Briefe und Briefmarken reisten von einem zur anderen. International besetzte Treffen fanden statt. Das war in den 1980er Jahren. Aber wie sah es vor 500 Jahren aus? Wie wäre die Geschichte ausgegangen, wenn schon vor 500 Jahren heutige Kommunikationsmittel existiert hätten? Wären sie genutzt worden? Lässt sich nachholen, was damals nur beschränkt möglich war?

Anmeldung und Auskünfte bei H.R. Fricker: h.r.fricker@bluewin.ch oder http://www.facebook.com/hrfricker