Blütenlese

by Kristin Schmidt

Teufen—Zehn Jahre Experimente, Temporäres und Dauerhaftes, Handfestes und Konzeptuelles – mit der Ausstellung ‹Florilegium Teufen› fasst Kurator Ueli Vogt, bevor er das Zeughaus Teufen im Sommer verlässt, noch einmal zusammen, was ihn umgetrieben hat und was die Institution leisten kann: Sie ist mehr als ein Museum mit Grubenmann Sammlung und mehr als ein Ausstellungsort in der Logik des Kunstbetriebes. Die Nähe zu den architektonischen und baukulturellen Themen liefert einerseits konkrete Anknüpfungspunkte, ermöglicht aber andererseits einen lockeren Umgang mit dem Gezeigten. Die Frage, ob etwas Bildende Kunst ist oder Angewandte oder einem anderen gestalterischen Bereich zuzuordnen ist, rückt im Zeughaus Teufen in den Hintergrund. Wichtiger sind das Zusammenspiel, das offene Denken. Auch das Wagen und Wuchern haben Platz. So verändern sich auch diesmal bestehende Werke, wachsen weiter oder suchen sich neue Orte: Ausgediente Dachstuhlmodelle formen dank Thomas Stüssi ein breitschultriges T, ein Schriftzug von Alex Hanimann erweitert die Dauerausstellung formal und inhaltlich, Felix Stickels Wandbild wird mit vielfältigen kleineren Formaten gewürzt. Zu den neuen Arbeiten gehören Céline Manz´ farbige Fensterfolien und Leuchtstoffröhren, die den Raum uminterpretieren, Anita Zimmermanns unbefangener ‹Schimpf im Säulenfeld› oder ein Objekt von Loredana Sperini, das sich überraschend mit Jürg Altherrs Plastik auf dem Vorplatz verbindet. Über dreissig Positionen agieren miteinander, mit der Sammlung und dem Haus und feiern es einmal mehr als Ort der Möglichkeiten.