Teufen: Jürg Altherr

by Kristin Schmidt

Jürg Altherrs Grossplastiken verändern die Kräfteverhältnisse im öffentlichen Raum. Dimensionen und Beziehungen können durch seine Arbeiten neu wahrgenommen werden. Verstanden als städtebauliche Elemente fordern sie auf, städtische Strukturen und Stadtplanung zu reflektieren. Damit ecken sie an; zum Beispiel in Aadorf. Dort regte sich vor 15 Jahren so erbitterter Widerstand gegen eine Stahlplastik Altherrs, dass sie entfernt werden musste. Die Bevölkerung war überfordert von der Kraft des künstlerischen Werkes, von seiner Strenge, seiner formalen Präsenz. Nun steht die ursprünglich liegend positionierte Arbeit aufrecht vor dem Zeughaus Teufen. Sie funktioniert als Messgerät und Landmarke, allerdings wohl nur vorübergehend – als Teil der aktuellen Ausstellung. Sie versammelt eigens angefertigte, grosse Arbeiten aus Wellpappe, aber auch ältere Werke in handlichen Formaten. Bewusst wurden sie nicht klassifiziert als Modelle, Entwürfe, freie Ideenskizzen oder vollendete Arbeiten. So fügen sie sich aufs Beste zu den Modellen des Barockbaumeisters Grubenmann im Dachgeschoss des Hauses. Die Brücken sind ein weiteres Bindeglied. Diese schwebenden, rhythmischen Strukturen schaffen wiederum den Anknüpfungspunkt zu den ausgestellten Fotografien von Thea Altherr.