Ulrike Kristin Schmidt

Gesammelte Texte

Month: Mai, 2013

Kunstkammer statt Abstellraum

Der „Schopf“ unter der Ledibühne ist ein sich ständig verändernder Ausstellungsraum. Er wird an jedem Standort neu von lokalen und regionalen Kunstschaffenden und ihren Gästen bespielt. Der Lediwagen ist umgekippt. Alles ist herausgefallen: Der Gummistiefel, das Dreirad, das Bügeleisen, Besteck, ein Gartenstuhl, ein Rasenmäher, eine Wohnzimmerpflanze, Fernsehapparate und vieles mehr. Was brauchen Menschen wirklich? Was […]

Kunst in Schieflage

Das Nextex präsentiert in der Ausstellung „Liquid Becomes Solid“ aktuelle und eigens geschaffene Werke von Saskia Edens, Monica Germann und Daniel Lorenzi. Zu sehen sind lustvoll inszenierte Balanceakte und Abgüsse. Wenn Flüssiges fest wird, ändert sich nicht nur der Aggregatzustand, sondern auch die sichtbare Oberfläche, genauso wie die Haptik und meistens auch die Form. Doch […]

Tanz in der Stadt

Zuschauen, Mittanzen, Lernen – ein Wochenende lang wurde in St. Gallen getanzt. Auf Strassen, Plätzen, in Parks, Schulen und zahlreichen Gebäuden dominierte das diesjährige Tanzfest mit einem abwechslungsreichen Programm. Was für ein Auftakt! Bei schönstem Wetter startete das Tanzfest am Donnerstagabend mit zwei geführten Tanzrundgängen durch die St. Galler Innenstadt. Sechs Formationen zeigten eigens erarbeitete […]

Wohlergehen in Gais

Der Kurort Gais war der ideale Veranstaltungsort der diesjährigen Kulturlandsgemeinde unter dem Motto „wohl oder übel“. Bei Molke und Kraftelixier wurde über Gesundheit nicht nur geredet. Wie gesund sind wir? Wie gesund müssen wir sein? Wie gesund ist die Welt? Die Kulturlandsgemeinde 2013 kümmerte sich ums Menschen- und Weltenwohl und sparte auch das Übel nicht […]

Michaela Müller, Transit

Transit, 2012, zwei synchronisierte Videoprojektionen, Animation auf Glas gemalt, Sound Design: Fa Ventilato Hotels und Flughäfen sind Orte für Reisende. Doch während erstere dem zeitweiligen Bleiben dienen, sind letztere reine Durchgangsstationen. Wer auf dem Flughafen ankommt, will weiter, will nicht bleiben, will weg oder heim. Die Menschen eilen von Flug zu Flug, von der Passkontrolle […]

Renate Flury, Frischluft

Das Gehirn braucht Sauerstoff zum Denken, je mehr, desto besser. Zwei Turbogebläse pusten frische Luft in den Veranstaltungssaal. Die kräftige Brise weht durch den Raum, sie tönt und strömt, sie beansprucht Aufmerksamkeit. Statt das Denken zu fördern, unterbricht das windige Brausen die Konzentration. Oder bringt es die abgeschweiften Gedanken zurück zum Ort des Geschehens? Renate […]

Frank Keller: Hypochondrien

„Es ist ausgesprochen merkwürdig, aber immer, wenn ich so eine Reklame für ein Heilmittel lese, komme ich unweigerlich zu dem Schluss, dass ich an der darin beschriebenen Krankheit leide, und zwar in ihrer übelsten Form. Jedesmal stimmen die beschriebenen Anzeichen exakt mit allen Symptomen überein, die ich je an mir wahrgenommen habe.“, Jerome K. Jerome, […]

Der Rechner als Arbeitsgerät des Künstlers

Ein Gespräch mit Hubert Matt Kaum ein Arbeitsplatz mehr ohne Computer: Ob Büro, Werkstatt oder Bauernhof, der Rechner gehört dazu. Und wie ist es in den Ateliers? Wofür benutzen Künstler den Computer? Geht es überhaupt noch ohne? Der Bregenzer Künstler Hubert Matt (*1956), Hochschullehrer für Design und Designtheorie an der FH Vorarlberg wirft einen kritischen […]

Dreimal Kunst im Hotel Krone

Die drei Kunstschaffenden Renate Flury, Frank Keller und Michaela Müller zeigen an der Kulturlandsgemeinde 2013 eigens für diesen Anlass entwickelte Werke. Das diesjährige Motto „wohl oder übel“ ist in den gezeigten Arbeiten auf unterschiedliche Weise präsent. Eine frische Brise weht durch den Veranstaltungssaal des Hotel Krone in Gais. Die Luft strömt und braust, sie fordert […]

Emanuel Geisser, A moon or a button

„Der Mond scheint“, sagen wir und wissen es doch besser. Aber auf die Poesie des Mondscheins verzichten, nur weil es naturwissenschaftlich inkorrekt ist? Im Rätsel liegt der Reiz, in der Wahrheit das Potential des Irrtums. Emanuel Geiser (1974 geboren in St. Gallen, lebt in Berlin) fügt Scheinwerfer, Spiegel, Fernrohre, Zeichnungen und Bildzitate zu unkonventionellen Versuchsanordnungen, […]